Kategorie-Archiv: Recherche
1956 | Listerine Antiseptic stops bad breath
1957 | Nivea Creme
Die Anzeige von 1957 bewirbt die NIVEA Creme des deutschen Unternehmens Henkel. Sie beginnt im oberen Teil mit einem speziellen Hinweis:
„NIVEA meint: daß er sich immer freut, nach des Tages Mühen eine gepflegte, gutgelaunte Frau um sich zu haben.“
Neben dem Fingerzeig befindet sich eine Illustration, die Mann und Frau auf einem Sofa zeigt. Der Mann hält die Hand seiner Ehefrau.
Das zentrale Bildmotiv bildet eine Frau in Schürze vor Geschirr ab. Ihr Blick ist auf ihre Hände gerichtet. Es handelt sich um eine Hausfrau, die nach getaner Arbeit ihre Hände pflegt. Auffällig ist, dass die rechte Hand im Fokus steht – die Hand, an den sie ihren Ehering trägt.
… und danach für ihn da sein!
Die Headdline „… und danach für ihn da sein!“ bezieht sich auf die erledigte Hausarbeit und leitet den Werbetext ein.
Der Text beginnt mit einer Emphase, in der versucht wird, sich mit der Hausfrau zu sympathisieren: „Waschen, Putzen, kaltes Wasser, heißes Wasser! Arbeit ohne Ende! Und die Hände – spröde, rauh und rissig! …“. Im Anschluss folgt der NIVEA Pflegetipp: „Wenn Sie endlich die Schürze abgelegen und sich frisch gemacht haben, sollten Sie etwas für ihre Hände tun …“.
Im unteren Teil befindet sich die Produktabbildung und ein Störer („Darum nach der Hausarbeit!“) der auf das Produkt zeigt.
Fazit: Die Werbung bedient das klassische Stereotyp der Hausfrau. Der Frau wird geraten, für ihren Mann ein gepflegtes Äußeres an den Tag zu legen. Gerade an diesem Punkt entsteht für uns heute der fade Beigeschmack. Der Produktvorteil liegt nicht darin, für sich selbst gut auszusehen, sondern einzig und allein für den Ehemann.
1958 | Paral gegen Ungezieferqual
1962 | Frauengold
1963 | Metallhut Elektroherd
1966 | Bain de Soleile
Die Printanzeige aus dem Jahr 1966 bewirbt eine Sonnencreme der Marke „Bain de Soleile“. Es handelt sich hierbei um ein amerikanisches Produkt des Unternehmens Bayer Group.
Zu sehen ist die Silhouette einer Frau in der untergehenden Sonne. Ihr Blick ist gen Himmel gerichtet. Warme Farbtöne von rot bis
bis orange vermitteln eine wohlige Atmosphäre. Auf dem Motiv ist ein Zweizeiler platziert:
„Have a love affair with the sun. Wear nothing but Bain de Soleil“
Bei der Anzeige lohnt es sich, den geschichtlichen Kontext zu betrachten. Es war die Zeit des Vietnamkriegs, die Zeit der Generationenkonflikte und Proteste. Vor allem aber war es die Zeit der US-amerikanischen Frauenbewegung und 1966 das Jahr, in dem in Frankreich das Gesetz der voll juristischen Gleichberechtigung der Frau in Kraft trat.
Betrachtet man nun die Anzeige, so sieht man eine Frau, die sich voll und ganz der Sonne hingibt. Sie genießt den Moment gerade zu.
Das Motiv suggeriert ein Gefühl der Freiheit, der Befreiung und blühendes Selbstbewusstsein. Das Erlebnis mit der Natur und das Nacktsein stehen im Vordergrund.
„Have a love affair with the sun“ – diese Headline stellt einzig und allein die Beziehung zwischen und Frau und Sonne dar. Obwohl die Frau nackt abgebildet und in erotischer Pose dargestellt wird, entsteht kein Anlass zu denken, die Werbung sei sexistisch – ganz im Gegenteil das Bild weist Ästhetik und Selbstachtung auf.
Sexismus bedeutet eine Diskriminierung bezogen auf das Geschlecht. Der Begriff „sexism“ wurde in der US-amerikanischen Frauenbewegung der 1960er Jahre geprägt. Da es die Zeit war, in der die Frau begann, sich zu emanzipieren, stellt das Motiv einen Befreiungsschlag dar. Die Frau konnte sich zeigen wie sie war – nackt und schön – ohne Einschränkung von männlichen Geboten.
1967| Warner’s Mieder und BH
Die amerikanische Printanzeige wurde 1967 im „Life“ Magazin veröffentlicht und bewirbt die „Warner Slimwear Lingerie“ Kollektion aus dem Hause Warner’s.
Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird geweckt durch das Keyvisual, welches den größten Teil der Anzeige einnimmt. Es bildet eine große Birne ab und korrespondiert unmittelbar mit der prominent gesetzten Headline:
“This Is No Shape for a Girl”
Im unteren Viertel sind Werbetext und ein Model im Mieder und BH abgebildet. Die Anzeige ist an alle „Girls“ gerichtet, deren Hintern zu groß und Brust zu klein ist. „Warner’s can reshape you“ – so heißt es. Im Text wird erklärt, wie mit einer „kleinen Lüge“ Mieder und BH wirken auf den Körper wirken. Der Begriff „reshape“ tritt innerhalb des Textes 3 mal auf.
Die Annonce nutzt die Minderwertigkeitskomplexe von Frauen aus, verstärkt diese oder ruft sie gar hervor. Sie erweckt bei Frauen außerdem den Wunsch nach einem wohl proportionierten Körper. Auch wird sich die Frau mit dem Model vergleichen und sich wünschen, dass auch sie den Körper der Dame hat.
Fazit: Die Werbung verzerrt das natürliche Frauenbild und suggeriert, dass ein Frauenkörper, der die Form einer Birne hat, unangebracht ist.
1968 | Afri-Cola Rausch
1968
Afri Cola original Werbung von Charles Wilp 1968
70er | Elasan Creme, Milk, Babymild, Babybad
Frauen bei der Arbeit im Produktionsbetrieb und LPG
Frauen die einkaufen
Männer bei der Kindererziehung
Der Mann fährt Auto
Frauen die kochen
Männer trinken Alkohol
Frauen mit Figur
Männer und Frauen auf Moped
Sportlich und adrett, freizügig
Handarbeit diy
Waren der Konsumgenossenschaft
Durch die Produktivität der Werktätigen
http://blogs.faz.net/wost/2013/02/07/gab-es-sexismus-im-sozialismus-14/